Anwenderbericht

Netzwerke clever dokumentiert

Netzwerkdokumentation und Kabelmanagement im Klinikum Stuttgart

Cora Rosenkranz

Wordfinder Ltd. & Co KG in Hamburg

IT- und Telekommunikationsinfrastruktur in Kliniken krisensicher machen

Projekt CLEAN: Überarbeitung und Dokumentation der IuK-Schränke am Klinikum Stuttgart 

Das Klinikum Stuttgart muss als Haus der Maximalversorgung höchsten medizinischen und organisatorischen Standards entsprechen. Das gilt im Besonderen auch für die IT- und Telekommunikationsinfrastruktur. Bei der Neustrukturierung und Dokumentation dieses sicherheitssensiblen Bereiches setzt das Klinikum auf innovative und flexible Technologien, die auch für die Zukunft eine transparente und strukturierte Verwaltung garantieren. 

Mit mehr als 50 Kliniken und Instituten in 52 Gebäuden an zwei Haupt- und diversen Nebenstandorten ist das Klinikum Stuttgart das größte Krankenhaus in Baden-Württemberg. Die komplexe Organisation, in der 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, zeigt sich auch in der IT- und Kommunikationsinfrastruktur, denn mit der Bedeutung dieser Technologien ist auch die physische Infrastruktur in den letzten 30 Jahren rasant gewachsen und umfasst heute 190 IuK-Räume mit 350 IuK-Schränken. 

Wie in vielen großen Organisationen ist dabei über die Zeit auch im Klinikum Stuttgart in den IuK-Schränken eine zu große Variantenvielfalt entstanden. Wechselnde Dienstleister haben nach unterschiedlichen Systemen Rangierkabel verlegt. Dasselbe galt für die Dokumentation, die zwar mit Excel-Tabellen sorgfältig ausgeführt wurde, aber aufgrund ihrer Komplexität in dieser Form nicht mehr wirklich übersichtlich und effizient zu handhaben war. Hinzu kommt in diesem besonderen Fall, dass für das heutige Klinikum Stuttgart vier unabhängige Krankenhäuser zusammengeführt wurden, die alle mit eigenen Dienstleistern, Konzepten und Systemen gearbeitet haben.   

Versorgungsrelevante Einrichtungen unterliegen besonderen Standards  

Dass eine solche Situation die Fehleranfälligkeit erhöht, Unklarheiten fördert und letztendlich wertvolle Arbeitszeit kostet, liegt auf der Hand. Der zweite wichtige Grund für die Neustrukturierung der IuK-Schränke ist KRITIS, die Richtlinie der Bundesämter für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Schutz kritischer Infrastrukturen. In dieser Richtlinie sind strenge Anforderungen definiert, die die Funktionsfähigkeit von versorgungsrelevanten Organisationen und Einrichtungen, auch in Krisensituationen, sicherstellen sollen. Die Einhaltung der KRITIS-Richtlinien wird in regelmäßigen Audits überprüft.  

Über den Erfolg und die Nachhaltigkeit einer Neustrukturierung entscheiden Dokumentation und Zutrittskontrolle.

Um für die Zukunft eine übersichtlich geordnete Struktur der kompletten IT- und Telekommunikationsinfrastruktur sicherzustellen, startete das Servicecenter IT des Klinikums Stuttgart das Projekt CLEAN. Dieses Projekt umfasst  

  • die Bereinigung der IuK-Schränke, d. h. das Herstellen von einheitlichen Kabelführungen, Farbcodierungen und vertretbaren Längen der Rangierkabel, das Ersetzen von Kabelbindern durch Klettbänder und die beidseitige Beschriftung jedes Rangierkabels mit einer eindeutigen ID  
  • die Dokumentation sämtlicher IuK-Schränke und -Räume  
  • die Montage und Einrichtung einer Zutrittskontrollanlage  
  • die Einrichtung einer Steuerung der Zutrittsberechtigungen  
  • die Installation von Temperatursensoren  
  • die Einrichtung eines Monitoring-Systems für Türmeldekontakte und Temperatursensoren  
  • die Einweisung der Dienstleister, inklusive der Erstellung eines Betriebshandbuchs 

Entscheidend für die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen sind vor allem die professionelle Dokumentation und eine wirksame Zutrittskontrolle. Nur wenn jede Komponente jederzeit einfach und sicher zu identifizieren und präzise zu verorten ist, kann eine effektive Steuerung der Netzwerke garantiert werden. Klar, dass hierzu auch jeder Zugriff zentral kontrolliert werden muss, um jede Veränderung aktuell in der Dokumentation zu erfassen.    

Die Qualität des Implementierungspartners ist genauso wichtig wie die Qualität der Software  

Zur Neustrukturierung der Dokumentation entschied sich das IT-Team für den Verbindungs-Manager VM.7 der AT+C EDV GmbH. Die professionelle Informations- und Planungssoftware für Netzwerke, Gebäudeverkabelung, Kabelmanagement und die Verwaltung aller IT-Komponenten und -Beschaltungen verbindet die geografische Ordnung eines Gebäudeplanes mit der logischen Ordnung einer Datenbank. Bei der Auswahl unserer neuen Dokumentations- und Planungssoftware waren für uns verschiedene Kriterien entscheidend, so Projektleiter Gernot Grams vom Servicecenter IT am Klinikum Stuttgart. Neben der übersichtlichen Struktur und der technischen Leistungsfähigkeit war für uns auch die Zukunftsfähigkeit ein wichtiges Thema, da wir planen, unser Projekt weiter zu entwickeln und z.B. mittelfristig auch ein Automatisiertes Infrastruktur-Management (AIM) zu implementieren.  Bereits In der Planungsphase war es das Ziel AIM zu implementieren, scheiterte aber am Budget. Dennoch wollen wir uns die Option für die Zukunft offenhalten AIM noch einführen zu können. 

Außerdem war uns von Beginn an klar, dass wir eine Lösung und einen Partner brauchen, die flexibel genug sind, individuelle Anpassungen zu ermöglichen. Mit einer reinen Standardlösung wären wir unseren komplexen Anforderungen nicht gerecht geworden. Wie wichtig die angesprochene Flexibilität war, zeigte sich zum Beispiel bei der Vernetzung von Dokumentation und Zutrittskontrolle. Die Daten aus dem Zutrittskontrollsystem EMI-One von Apranet sollten automatisch in der VM.7 Dokumentation erfasst werden. Für diese Anbindung wurde von AT+C eine spezielle Schnittstelle entwickelt, die es ermöglicht, Benutzerverwaltung, Statusabfrage und Updates der EMI-One direkt in die Dokumentation einfließen zu lassen und die Zutrittsberechtigungen zentral über den VM.7 zu steuern. 

Über AT+C 

Seit mehr als 30 Jahren konzentriert sich das Oberurseler Unternehmen AT+C auf die Entwicklung von Infrastruktur-Management-Lösungen. Mit ihrem Verbindungs-Manager VM.7 gelang es den Netzwerk-Management-Experten schon in den Anfängen der Digitalisierung die Konsistenz von grafischer Darstellung und sämtlichen Attributen in der Datenbank herzustellen und damit bis heute ein herausragendes Maß an Übersichtlichkeit und Anschaulichkeit bereitzustellen. 
Ein weiterer Eckpfeiler des langjährigen Erfolges der AT+C EDV GmbH ist der starke Fokus auf eine zielgerichtete und praxisorientierte Projektdurchführung. Dazu zählt insbesondere die Berücksichtigung von individuellen Kundenwünschen, die aufgrund der flexiblen Softwarearchitektur auch ohne aufwändige Umprogrammierung erfolgen kann, sowie die intensive Betreuung vor Ort bis zum Go-Live und darüber hinaus. Die Mehrheit der Kunden, die vor mehr als 10 oder mehr Jahren erstmalig AT+C Software auswählten, sind nach wie vor treue und zufriedene Kunden einer über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelten Gesamtlösung. 

Autorin: Cora Rosenkranz
Bildquelle: Klinikum Stuttgart